Die Plausibilität von GPS-Tracks

15. April 2017

Auf meiner Webseite biete ich ja eine ganze Menge von GPS-Tracks zum herunterladen an.

Aber aufgemerkt!

Mit dem nachfolgend geschilderten Beispiel möchte ich jeden Benutzer von satellitengestützter Navigation anregen, sich stetig kritisch mit der Plausibilität der heruntergeladenen GPS-Tracks auseinanderzusetzen. Dieses gilt im Besonderen für Variantenabfahrten, wo sich der Skifahrer immer wieder, den jährlich verschiedenen - teils stündlich wechselnden - Bedingungen anzupassen hat.

Der an der Universität Alberta in Kanada promovierte Professor Claudio Aporta hat sich auf die Ethnografie der Inuit spezialisiert. Eine seiner Publikationen beschreibt ein verblüffendes Ergebnis: Dort wurden 400 verschiedene Plätze sowie 37 Wege von Jägern und Inuits anhand von GPS-Navigation dokumentiert. Das Ziel war diese nun aufgezeichneten Informationen an die nächsten Generationen weiterzugeben. Die Inuit sind eines der bekanntesten Völker der Erde. Jahrtausende überlebten sie, ohne technische Hilfsmittel im Schnee und Eis.

Als Verbesserung und Vereinfachung gedacht, hat sich durch Zuhilfenahme der GPS-Navigation die Zahl der Unfälle der Inuit nun aber sichtlich erhöht. Der Eskimo, der Variantenabfahrer und der Wanderer wiegen sich in trügerischer Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein! Dabei besteht die große Gefahr sich auf einem vermeintlich sicheren Weg zu befinden, wird aber nachlässiger in seiner Achtsamkeit für dünnes Eis, verdeckte Gletscherspalten oder unerwartete Felsabbrüche.

Daher der Hinweis, die Navigation mit GPS-Tracks ist ganz spannend, aber trotzdem ist es essenziell sich nicht nur auf die Technik zu verlassen, sondern achtsam zu bleiben, im Einklang mit der Natur, und die Plausibilität jedes Streckenabschnitts zu hinterfragen.

Michael (Willo) Will

www.gpstrackfinder.com

Zurück